Helfen

Wo sind unsere Glaubenswurzeln? Eine Reise nach Israel, die verändert
Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs, dass er uns aufgrund seiner Wege belehrt und wir auf seinen Pfaden gehen. Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. aus Micha 4,2
Trotz Reisewarnung und bundesweitem Streik an deutschen Flughäfen – sieben aufgeschlossene junge Hamburger Erwachsene ließen sich nicht davon abhalten, zusammen mit Angelika nach Israel zu reisen. Ebenezer unterstützte diese Gruppe, die sich freute, Glaubensgeschwister in Israel zu treffen, zuzuhören, zu ermutigen und ganz praktisch zu helfen.
Begegnungen, die bewegen
Nach einem holprigen Aufbruch kamen sie in zwei Etappen im frühlingshaften Tel Aviv an. Für die meisten war es das erste Mal in Israel – und es sollte eine Reise werden, die ihre Sicht auf die Bibel und den eigenen Glauben ganz neu beleben und ausrichten würde.
Sie besuchten die 94-jährige Regina Steinitz, die immer noch erschüttert davon erzählt, wie sie als junges Mädchen mitten in Berlin plötzlich nicht mehr als Deutsche angesehen wurde, sondern sich als Jüdin verstecken musste – obwohl sie die deutschen Dichter und Komponisten liebte und nach wie vor rezitieren kann wie kaum jemand von uns jungen Deutschen heute.



Ein besonderer Moment war der Besuch bei Mirjam Bolle aus Amsterdam, der ältesten Holocaustüberlebenden der Welt. Einen Tag vor ihrem 108. Geburtstag sang die Gruppe ihr ein Ständchen – ein bewegender Augenblick wertschätzender Begegnung zwischen einer 1917 in Amsterdam geborenen Jüdin und jungen Deutschen. Vom Lager Westerbork kam Mirjam nach Bergen Belsen, wo sie schließlich 1944 mit 200 anderen jüdischen Häftlingen gegen eine Gruppe deutscher Templer aus dem Mandatsgebiet Palästina ausgetauscht wurde. Das rettete ihr das Leben. In Israel heiratete sie und bekam drei Kinder, die alle tragisch ums Leben kamen, bevor sie eigene Kinder hatten. Heute ist sie allein, aber strahlt Freude und Frieden aus, was sie sicher vor allem dem Glauben an ihren Gott und dem regelmäßigen Lesen der Thora zu verdanken hat. Spielerisch wechselte sie vom Hebräischen ins Deutsche, dann mal kurz ein paar Worte Holländisch – zum Staunen, wie brilliant und wach ihr Verstand in dem hohen Alter ist!
Praktische Hilfe und tiefe Gemeinschaft
Land und Menschen erlebten die Hamburger intensiv: bei der Feldarbeit in einem Kibbuz, beim Putzen im Gästehaus, beim Sortieren im Hilfszentrum und beim Backen für Soldaten.




Auf einer Militärbasis verteilten sie mit anderen Freiwilligen leckeres Essen. Trotz lauter Musik entstanden kurze Gespräche mit Soldaten, die staunten, dass Menschen von so weit herkommen, um ihnen Gutes zu tun. Sie dankten von Herzen für die Ermutigung, die die bloße Anwesenheit bei ihnen bewirkte.







Ein messianischer Jude erzählte von seiner Zeit als Soldat in Gaza und dem Trauma, das er nur mit Jeschua bearbeiten kann. Die Gruppe besuchte auch die 22-jährige äthiopisch-jüdische Almog zusammen mit Abba Micha, der sie seit dem Mord an ihrer ältesten Schwester auf dem Nova-Festival am 7. Oktober 2023 betreut. Almog erhält unter anderem durch Ebenezer psychologische und materielle Hilfe.

Von Dschihad zu Johnny: Eine wundersame Verwandlung
In Haifa erlebten sie im House of Victory eine sehr beeindruckende Begegnungen: Ein ehemaliger Drogenabhängiger erzählte von seiner wunderbaren Verwandlung. Geboren in Jenin, von seinen Eltern mit dem Namen Dschihad zur Gewalt programmiert und mit dem einzigen Lebensinhalt, Juden zu schaden, wurde er eines Tages zu Johnny, als er Jeschua, seinem Erlöser begegnete. Sein bester Freund ist heute ein messianischer Jude. In tiefer Gemeinschaft beteten sie zusammen und gaben Gott die Ehre.

Neue Perspektiven auf alte Wurzeln
Die Reise hinterließ bleibende Spuren: Alle Mitreisenden sind neu angeregt, nach dem Gott Israels und damit ihren Glaubenswurzeln im Hebräischen Testament zu forschen, unserem sogenannten Alten Testament. Tiefer Input von Pastor Wladimir der Carmel-Gemeinde stärkte das Band der Verbundenheit mit den jüdischen Geschwistern ebenso wie das gemeinsame Essen im drusischen Restaurant mit vielen jungen Erwachsenen.



Dieser Einsatz in Israel war mehr als nur ein Besuch – es war eine Entdeckungsreise zu den eigenen Glaubenswurzeln. Die Hamburger Gruppe kehrte mit einem vertieften Verständnis für die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens und mit neuen, bereichernden Verbindungen nach Israel zurück. In einer Zeit der Unsicherheit und Konflikte zeigt es sich, dass Brücken des Verstehens und der praktischen Hilfe gebaut werden können – durch Gottes Gnade!