Jüdische Feste 2023/2024

Was haben jüdische Fest mit Christen zu tun?

Zum Artikel: Die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens

Übersicht über die Feste:  http://www.zum.de/Faecher/Eth/SA/stoff6/juden_feste.htm

Gebete, Psalmen und Lesungen geben in Israel wie in der Diaspora der Hoffnung, gerade zu biblischen Festzeiten, Ausdruck, dass alle Zerstreuten Israels einst wieder mit ihren Familien vereint sind und auf ihren Boden im Land Israel zurückkehren.

Rosch Ha-Schana 5784  (16.-17. September 2023):

Rosch Ha-Schana ist laut Talmud Beginn und in der Folge Jahrestag der Weltschöpfung, steht aber auch für den Jahrestag der Geburt Adams. Es ist der Tag der Forderung, Bilanz zu ziehen über das moralische und religiöse Verhalten im abgelaufenen Jahr, und es wird mit Gebeten für eine gute Zukunft vor Gott getreten. Das Fest Rosch ha-Schana ist biblisch in Levitikus 23,24-25 EU, Numeri 29,1-6 ELB und in Grundzügen in Ez 40,1 LUT bezeugt.

Es wird gebetet:

Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen Insel und verkündet es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde. (Jer.31,10)

Jom Kippur (25. September 2023):

Auf Rosch Ha-Schana folgt Jom Kippur, der Versöhnungstag. An diesem Tag bitten gläubige und auch nichtreligiöse Juden den HERRN um die Vergebung ihrer Sünden und bitten ihre Nächsten um Verzeihung. An Jom Kippur soll man sich auf seine Beziehung zu GOTT konzentrieren, daher wird auf vielerlei verzichtet: u.a. Essen und Trinken, Parfümierung, Tragen von Leder und Geschlechtsverkehr. In den Synagogen treffen sich die Gläubigen ganz in weiß gekleidet. Dieser höchste biblische Feiertag wird mit dem Blasen des Schofar beschlossen. Er ist auch bekannt als Schabbat Schabbaton, der Sabbat der Sabbate. Die Einsetzung des Jom Kippur findet man in 3. Mose 23, 26-32

Sukkot (30. September-6. Oktober 2023)

Das Laubhüttenfest soll an die Zeit der 40-jährigen Wanderung des Volkes Israel erinnern. Das Wort Sukka bedeutet Hütte (plural: Sukkot). Jede Familie baut daher für diese Zeit eine Hütte, die mit Zweigen und Palmwedeln und ähnlichem bedeckt wird, sodass der Himmel sichtbar bleibt. Dort soll während dieser Zeit gegessen und nach Möglichkeit auch geschlafen werden. Ein weiterer wichtiger Teil sind die „vier Arten“, man bindet einen Palmenzweig, Weiden- und Myrrhenzweigen und eine Zitrusfrucht zu einem Feststrauß zusammen um ihn vor dem HERRN in alle Richtungen zu schwingen. Die vier Arten stehen für die verschiedenen Charaktertypen von Juden und sollen deren Einheit symbolisieren. Ursprünglich wurde Sukkot nach dem Einbringen der Ernte gefeiert und fungiert daher auch als Erntedankfest. Der erste und letzte Tag sind Ruhetage, an denen keine Arbeit verrichtet werden soll. Den biblischen Ursprung findet man im 3.Mose 23, 33-43.

Simchat Tora (8. Oktober 2023)

Am Tag des Fests der Thorafreude werden der letzte Abschnitt von Deuteronomium und der erste Abschnitt von Genesis gelesen. Zu diesem freudigen Tag werden alle Thora-Rollen aus ihren Schreinen geholt und feierlich durch die Synagoge getragen, begleitet von Tanz und Gesang; Kinder bekommen Süßigkeiten geschenkt. Jeder Erwachsene bekommt die Gelegenheit, aus der Thora vorzulesen, dafür wird ein Abschnitt solange wiederholt, bis jeder seine Chance hatte. Seinen Ursprung hat das Freudenfest im Mittelalter.

Chanukka (8. – 15. Dezember 2023):

Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.) nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand der Juden Judäas gegen hellenisierte Juden und makedonische Syrer, wie er im Ersten Buch der Makkabäer und auch im Talmud überliefert ist. Die Makkabäer beendeten die Herrschaft des Seleukiderreiches über Judäa, beseitigten den im jüdischen Tempel von Griechen errichteten Zeus-Altar, und führten den jüdischen Tempeldienst wieder ein.

Purim (24. März 2024)

Einen Monat vor Pessach liegt das Fasten der Königin Esther, die in der persischen Diaspora betend ihr Leben für ihr Volk, die Juden, einsetze. Der Obersten der Perser, König Ahasveros, hatte auf Betreiben seines mächtigsten Beraters Haman bereits das Dekret zur Judenvernichtung um 450 v. Chr. unterschrieben. Der Tag des Massakers wurde durch das Pur (Los) bestimmt. Heute ist Purim jedoch ein Tag der Freude sowohl in Israel als auch in der Diaspora: Denn die Juden waren vor ihren Feinden zur Ruhe gekommen und ihre Schmerzen hatten sich in Freude, ihr Leid in Jubel verwandelt. Einer soll dem anderen Geschenke und den Armen Gaben schenken!

IHR LEID HATTE SICH IN FREUDE VERWANDELT UND IHRE TRAUER IN JUBEL (Aus Esther 9,22)

Pessach (23. – 30. April 2024)

Pessach, ist das Fest zur Erinnerung an die erste Alijah unter Mose. Pessach bedeutet Verschonung, denn Gott machte einen Unterschied zwischen den Ägyptern und den Israeliten als die Erstgeburt der Ägypter starb und das Volk Israel verschont blieb. Bei der Seder-Feier das Ende der Knechtschaft Israels in Ägypten gefeiert und an die 10 Plagen erinnert. Hierzu werden symbolische Speisen gereicht. Der Ablauf der Sederfeier ist in der sog. Haggadah niedergelegt.

Die biblische Referenz steht im 2.Mose, 11–12.

Schawuot (12.-13. Juni 2024)

Das Fest der Wochen oder das Fest der Erstlingsgarben wird fünfzig Tage nach Pessach gefeiert. An diesem Tag erhielten die Israeliten am Berg Sinai die zehn Gebote. Traditionell wird an diesem Tag das Buch Ruth gelesen, u.a. weil König David, Nachfahre von Ruth und Boas, um die Zeit von Schawuot geboren und verstorben sein soll und Ruth und Boas sich auch um diese Zeit (während der Gerstenernte) begegnet sind. In 3. Mose 23, 15-21 steht das Gebot zur Feier von Schawuot.

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